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01.02.2018 18:00
Auch "linke Intellektuelle" fordern im Einklang
mit dem US-Imperium einen "Regime Change" in Syrien
Zur Rolle der "Progressiven" in der Antikriegsbewegung
Prof. Michel Chossudovsky wirft "linken Intellektuellen" in der
Friedensbewegung vor, zu Komplizen des US-Imperiums geworden zu sein. - In
Nordamerika und in Westeuropa ist ein auf Täuschung beruhender sozialer
Aktivismus entstanden, der vom Konzern-Establishment gefördert und kontrolliert
wird. Dieser manipulierte Prozess hat die Bildung einer neuen Massenbewegung
gegen den Krieg, gegen Rassismus und gegen soziale Ungerechtigkeit unmöglich
gemacht. [Quelle:
Luftpost-kl.de] JWD
Von Prof. Michel Chossudovsky |
Global Research, 09.01.18 | Übersetzung: Luftpost-KL
Screenshot |
Quelle: Luftpost-KL
Dass die Antikriegsbewegung tot ist, zeigt sich auch daran, dass Leute, die
sich als "Kriegsgegner" bezeichnen, den Krieg gegen Syrien für einen
"Bürgerkrieg" halten.
Für sie ist auch der Krieg gegen den Jemen ein "Bürgerkrieg". Weil dieses Land
vor allem von Saudi-Arabien bombardiert wird, versuchen US-Kriegsgegner die
verdeckte Beteiligung der USA am Krieg gegen den Jemen zu ignorieren oder
herunterzuspielen. Diese Haltung lässt sich in dem Satz zusammenfassen: "Weil
keine direkte Beteiligung der USA vorliegt, besteht auch keine Notwendigkeit für
eine Kampagne gegen den Krieg im Jemen".
Krieg und Neoliberalismus stehen nicht mehr im Mittelpunkt des
zivilgesellschaftlichen Widerstandes. Ein von konzerneigenen Stiftungen
finanziertes Netz nichtstaatlicher Organisationen hat den gesellschaftlichen
Widerstand zerstückelt. Die Bewegungen gegen die Globalisierung und gegen den
Krieg wurden gespalten. Die Wirtschaftskrise wird nicht mehr in Zusammenhang mit
den imperialistischen Kriegen der USA gebracht.
Infolgedessen wurde der gemeinsame Widerstand zersplittert. An Teilproblemen
orientierte Protestbewegungen – zum Schutz der Umwelt, gegen die Globalisierung,
für den Frieden, für die Rechte von Frauen, Schwulen, Lesben, Bi- und
Transsexuellen – werden gezielt und großzügig gefördert, um eine Massenbewegung
gegen den globalen Kapitalismus zu verhindern.
Dieses Bewegungsspektrum war bereits bei den Demonstrationen gegen die G7-Gipfel
und gegen die Alternativen Klimagipfel der 1990er Jahre präsent und hat von
Beginn an, also seit dem Jahr 2000, auch das Weltsozialforum dominiert, das nur
ganz selten engagiert gegen den Krieg protestiert hat.
Konzerneigene Stiftungen lassen also durch von ihnen finanzierte NGOs
gesponserte Proteste inszenieren, mit denen eigentlich nur ein einziges Ziel
verfolgt wird: Die westliche Gesellschaft soll gespalten werden, damit die
bestehende Gesellschaftsordnung erhalten bleibt und bestehende militärische
Planungen durchgezogen werden können.
Syrien
Es lohnt sich, die Rolle der so genannten "progressiven Intellektuellen" zu
untersuchen, die sich offen zur Militäragenda der USA und der NATO bekennen.
Diese Haltung ist keineswegs neu.
Teile der Antikriegsbewegung, die noch gegen die Invasion des Iraks im Jahr 2003
opponiert hatten, begrüßen heute Trumps Luftschläge gegen das "Assad-Regime"
in Syrien und werfen Assad vor, "seine eigenen Leute mit Giftgas zu ersticken"
(s. dazu auch
..hier und
..hier). Sie halten Trumps Behauptung, Assad bringe hilflose Männer,
Frauen und Kinder um, für glaubwürdig.
Der bekannte US-Linke Noam Chomsky hat in einem Interview, das er am 5. April
2017 – zwei Tage vor den von Trump angeordneten Luftangriffen auf Syrien (s.
dazu auch
..hier) – der US-Website Democracy Now gegeben hat (..hier),
einen Regime Change in Syrien befürwortet und die Meinung vertreten, ein
ausgehandelter "Rücktritt" Baschar al-Assads könne eine diplomatische Lösung
(des Syrien-Konflikts) ermöglichen.
Chomsky äußerte: "Das Assad-Regime ist eine moralische Zumutung. Mit Unterstützung
der Russen begeht es schreckliche Verbrechen." [Hervorhebung
durch den Autor] Diesen schlimmen Vorwurf hat er allerdings nicht durch Quellen oder
Nachweise belegt. Will er damit Trumps Kriegsverbrechen entschuldigen? Dann
macht Chomsky auch noch die Opfer des Imperialismus für die Verbrechen des
Imperialismus verantwortlich: … Natürlich kann man Assad nicht sagen: "Wir werden Sie zwar ermorden, aber Sie
sollten trotzdem mit uns verhandeln." Darauf wird er sich nicht einlassen. Aber
in Verhandlungen … [mit den Russen] … könnte sein [Baschar al-Assads]
Rücktritt durchgesetzt und eine Verhandlungslösung erreicht werden. Der Westen
wollte das aber nicht, … weil er glaubte, Assad stürzen zu können, ging der
Krieg weiter. Wäre eine Verhandlungslösung möglich gewesen? Das wissen wir
zwar nicht, aber man hätte es versuchen sollen. Inzwischen unterstützen Katar
und Saudi-Arabien dschihadistische Gruppierungen, die sich kaum vom ISIS
unterscheiden. Und in diesem Horrorszenario wird nur die syrische Bevölkerung
dezimiert. (Das Interview, das Democracy Now am 5. April 2017 mit Chomsky
geführt hat, ist auch
..hier aufzurufen.) In einem weiteren Interview (in dem er sich auf eine Äußerung Trumps zu dem
Luftangriff auf Syrien bezieht, in der dieser Syrien mit dem Irak verwechselt
hatte) sagte Noam Chomsky:Für Trump sind alle Muslime "Turbanträger", egal, aus welchem Land sie kommen.
Es gibt aber einige unanfechtbare Fakten. Dass es einen Giftgasangriff gegeben
hat, wird von niemand angezweifelt. Es ist zwar wahrscheinlich, dass die
syrische Regierung dafür verantwortlich war, trotzdem bleiben einige Fragen.
Warum sollte das Assad-Regime ausgerechnet dann einen Giftgasangriff
durchführen, wenn sein Sieg in diesem Krieg greifbar nahe und nur noch bedroht
ist, wenn sich eine starke Gegenmacht formiert. Warum sollten die Russen auch
noch dieses Verbrechen eines mörderischen, brutalen Regimes zulassen?
Das
syrische Flugzeug, das den Giftgasangriff geflogen haben soll, ist doch von
einem Flugplatz gestartet, der von Syrern und Russen gemeinsam genutzt wird,
und Russland hat doch großen Einfluss auf Syrien. Für Russland ist der Angriff
ein großes Desaster, nicht nur für sein Engagement in Syrien, sondern auch
für seine globalen Interessen. Es bleiben also einige Ungereimtheiten. (Diese
Aussage stammt aus einem Interview, das Chomsky der Website Democracy Now am
26. April 2017 gegeben hat und ist
..hier aufzurufen.)
Mit ähnlichen Äußerungen wird auch
Tariq Ali, der seit dem Vietnamkrieg zu den führenden Linken in der
britischen Antikriegsbewegung gehört, in den britischen Medien zitiert. Auch
er hat die Ablösung des Präsidenten Baschar al-Assad verlangt, vertritt also
die gleiche Forderung wie die Kriegsfalken in Washington. "Er [Assad] muss, … [im Interesse des syrischen Volkes] zurücktreten. Die
überwältigende Mehrheit der Syrer will, dass die Herrschaft der Assad-Famile
endet; Assad und wir alle sollten erkennen, dass das der Schlüssel zur
Beendigung des Syrien-Konfliktes ist. … Syrien braucht eine Regierung, die
nicht von Schiiten dominiert wird und eine neue Verfassung. ... Wenn sich der
Assad-Clan weigert, die Macht in Syrien aufzugeben, wird früher oder später
Schreckliches passieren … Dieser Clan hat keine Zukunft mehr." (RT-Interview)
Tariq Ali, der einer der Sprecher der britischen Stop the War Coalition ist,
vergaß zu er - wähnen, dass die USA, die NATO und ihre Verbündeten aktiv an der
Rekrutierung, Ausbildung und Bewaffnung einer ganzen Armee größtenteils
ausländischer Söldner mitwirken, die Syrien mit Terror überzogen hat.
Unter dem "progressiven" Mantel der britischen Antikriegsbewegung legitimiert
Tariq Ali mit seinen unzutreffenden Behauptungen die "humanitären
Militärinterventionen", die der Westen mit der Parole "Krieg gegen den Terror"
und seiner so genannten "Responsibilty to Protect" (abgekürzt R2P, Verpflichtung
zum Schützen) betreibt. Die Tatsache, dass so- wohl Al-Qaida als auch ISIS-Daesh
von den USA und der NATO verdeckt unterstützt werden, erwähnt er nicht.
Auch nach Meinung des britischen Autors William Bowles gehört Tariq Ali zu den
zahlreichen "linken Intellektuellen", die im Auftrag des US-Imperiums die
Friedensbewegung in Nordamerika und Westeuropa desorientieren. Tariq Ali verkörpert den Widerspruch, in Großbritannien als Sozialist zu gelten
und gleichzeitig alle Privilegien der gutbezahlten intellektuellen linken Elite
des Imperiums zu genießen. Zum Dank dafür empfiehlt er den Syrern, was sie tun
und was sie lassen sollten. Ich kann keinen Unterschied zwischen der Arroganz
des Herrn Ali und der Arroganz der westlichen Imperialisten erkennen, mit
denen er gemeinsame Sache macht – weil auch er fordert: Assad muss gehen! (..hier
) Die bestehende Antikriegsbewegung
Warum finanziert der globale Kapitalismus antikapitalistische Bestrebungen? Ist
diese absurde Verbindung nicht ein Widerspruch in sich? Eine Friedensbewegung,
die sich von konzerneigenen Stiftungen finanzieren lässt, kann nichts bewirken,
weil deren Ziel die Lähmung der Friedensbewegung ist. McGeorge Bundy, der von
1966 bis 1979 Präsident der Ford Foundation (s. dazu
..hier) war, hat einmal gesagt: "Die Ford Foundation
verfolgt nur ein einziges Ziel: Sie will die Welt sicher für den Kapitalismus
machen." Leider haben viele "linke Intellektuelle" die Rolle übernommen, "die
Welt sicher für die Kriegstreiber" zu machen.
Die heutige Friedensbewegung stellt die Legitimität derer, gegen die sich ihre
Proteste richten, nicht mehr infrage. Sie lässt zu, dass einige ihrer
"progressiven" Repräsentanten, die von Konzernstiftungen gesponsert und von den
Mainstream-Medien hofiert werden, verhindern, dass sich eine von der Basis
ausgehende, wirklich wirksame und einflussreiche Antikriegsbewegung bildet,
die national und international agiert.
Eine konsequente Antikriegsbewegung muss sich auch mit den angeblich
"progressiven" Wortführern in ihren eigenen Reihen auseinandersetzen, die in
Wirklichkeit die Außenpolitik der USA – einschließlich der "humanitären
Interventionen" unter Schirmherrschaft der USA und der NATO – unterstützen.
Eine Antikriegsbewegung, die sich von Konzernstiftungen finanzieren lässt, wird
zum Teil des Problems, das sie lösen will. Eine wirksame Antikriegsbewegung darf
sich nicht vor den Karren von Kriegstreibern spannen lassen.
Wie könnte es endlich vorwärts gehen?
Wir brauchen den Aufbau eines dichten Netzes lokaler Friedensinitiativen, das
die Autoritäten und Entscheidungsgremien, die zum Krieg treiben, entlarvt und
anklagt.
Dieses Netz muss alle gesellschaftlichen Schichten, Städte und Dörfer,
Arbeitsstätten und Kirchengemeinden, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände,
Bauernverbände und andere Berufsgenossenschaften, Studentenverbindungen,
Vereinigungen von Kriegsveteranen und religiöse Gruppen in den gemeinsamen
Widerstand gegen die Kriegstreiber einbeziehen. Von entscheidender Bedeutung
ist dabei auch die Einflussnahme auf die Streitkräfte, bei der es darum geht,
die Soldatinnen und Soldaten über die Rechtswidrigkeit aller Kriege aufzuklären.
Zuerst muss aber eine gemeinsame Kampagne gegen die Kriegspropaganda in den
Mainstream-Medien gestartet werden.
Dabei geht es auch darum, die von den Konzernmedien betriebene Desinformation
durch Boykottmaßnahmen (wie Abokündigungen und Hörer- oder Zuschauerstreiks) zu
unterbinden. Parallel dazu müssen die lokalen Friedensinitiativen ihre
Mitbürger (mit konventionellen Mitteln wie Flugblättern, Infoständen und
Protestveranstaltungen und) über alternative Medien auf heraufziehende Konflikte
und die wachsende Kriegsgefahr aufmerksam machen. Dabei ist zu beachten, dass
in jüngster Zeit auch Online-Medien zum Ziel von Manipulationen und
Zensurmaßnahmen geworden sind, weil Aktivitäten von Kriegsgegnern im Internet
unterbunden werden sollen.
Die Entwicklung einer umfassenden Friedensbewegung, die mit machtvollen Aktionen
die herrschenden politischen Strukturen infrage stellt, ist keine leichte
Aufgabe. Das erfordert Solidarität, Einigkeit und Engagement in einem Ausmaß,
das es in der bisherigen Weltgeschichte noch nicht gegeben hat. Um gemeinsam
handeln zu können, müssen wir in der Weltgesellschaft bestehende politische und
ideologische Barrieren niederreißen. Dann wird es uns auch gelingen, die
Kriegstreiber und Kriegsverbrecher zu entmachten und sie vor ein
Kriegsverbrechertribunal zu bringen.
Anmerkung Luftpost-KL:Wir haben den Warnruf Prof. Chossudovskys komplett übersetzt und mit
Ergänzungen und Links in runden Klammern versehen, die Links in eckigen Klammern
und Hervorhebungen hat der Autor selbst eingefügt. Seine Empfehlungen
sollte auch die zersplitterte deutsche Friedensbewegung sehr ernst nehmen. Vor
diesem Hintergrund sollte auch die unreflektierte Parteinahme für die kurdische
YPG, die Assad ja auch ablösen und Syrien spalten will, nochmals gründlich
überdacht werden. Natürlich steht dabei außer Frage, dass der Einmarsch
türkischer Truppen in Syrien völkerrechtswidrig und deshalb zu verurteilen
ist. Dazu empfehlen wir den
..hier aufzurufenden sehr
informativen Artikel von Joachim Guilliard. Anschließend drucken wir den
Originaltext ab.
Link zum Originaltext bei ' luftpost-kl.de '
..hier
Passend zum Thema:
30.01.2018 16:00
Wenn Umweltschützer sich vor den Karren der Transatlantiker u. der Fracking-Lobby spannen lassen
Als US-Außenminister Rex Tillerson Deutschland an diesem Wochenende bei seinem
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Nord Stream 2
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Die beiden Naturschutzverbände NABU und WWF Deutschland
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nds.de / Jens Berger] JWD
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24.12.2017 21:30
Wie eine Mehrheit im Bundesvorstand der Partei DIE LINKE die Friedensbewegung von
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luftpost-kl.de] JWD
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15.11.2017 00:00
Rufmord - Falsche Friedensaktivisten
stiften Unfrieden in der Friedensbewegung
Falsche Friedensaktivisten arbeiten mit Diffamierungen und Verleumdungen
gegen Ken Jebsen, Daniele Ganser und andere an der Spaltung der Friedensbewegung
von Innen. Die Strategie der Unterwanderung und Zersetzung oppositioneller
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nachweislich von westlichen Geheimdiensten (und Großkonzernen) immer wieder
benutzt, um gesellschaftlichen Widerstand gegen Krieg und andere profitable
Projekte des Kapitals zu schwächen. [Quelle: Propagandaschau] JWD
..weiterlesen
10.11.2017 03:40
Wer
sind die selbsternannten "Friedensrichter/innen" der Kampagne KRIEG
BEGINNT HIER
und was berechtigt sie zu ihren anmaßenden Urteilen?
Mit dieser Überschrift veröffentlichte "Luftpost-KL" eine Internetrecherche über
die Initiatoren der "Friedenskampagne" mit dem Titel "KRIEG BEGINNT HIER", um
nachvollziehen zu können, welche Interessen damit verfolgt werden. Die
US-amerikanischen Besatzungstruppen scheinen jedenfalls bei der Frage um Krieg
und Frieden keine nennenswerte Rolle zu spielen und bleiben über jede Kritik
erhaben. Der Artikel ist aufschlussreich und lässt erahnen, welche
Eigeninteressen, die eher opportunistischen Aktivisten verfolgen, bzw. an
welchen Fäden diese Damen und Herren hängen könnten. "Wasch mich, aber mach mich
nicht nass", fällt mir dazu ein. JWD
..weiterlesen
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Tags:
Antikriegsbewegung, Spaltpilze, Prof. Michel Chossudovsky, Rassismus,
progressive Linke, US-Linke, Noam Chomsky, McGeorge Bundy, der von 1966
bis 1979 Präsident der Ford Foundation, |
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