12.07.2017 14:00 Wem nützt die Gewalt beim Gipfel in
Hamburg?
Agents Provocateur ausgeschlossen?
Die Ereignisse vom 7. bis 9. Juli werden weit reichende Folgen für die
öffentliche Debatte und auch für das politische Bewusstsein und die Wertungen
und Einstellungen vieler Menschen haben. Auch solche, die bis vor kurzem noch
ähnlich auf Gesellschaft und Politik blickten, sind auseinanderdividiert. Wir
merken an den Mails unserer Leserinnen und Leser: Verständnis für die
Demonstrationen wird mit dem Hinweis auf die Gewalt zurückgewiesen; Verständnis
für die Polizei wird mit dem Hinweis auf deren Gewalt und ihr Versagen
zurückgewiesen... [Quelle:
nds.de / Albrecht Müller] JWD
..Wenn an den folgenden Gedanken etwas dran ist, dann müssten sich die
auseinander fallenden Wertungen wieder annähern lassen. – Sehr wahrscheinlich
ist, dass die Bundestagswahl im September von den Ereignissen in Hamburg massiv
geprägt sein wird. Es droht der Durchmarsch von Angela Merkel...
Screenshot |
Quelle: G20 Tv via Youtube
Quelle: G20 Tv via Youtube | veröffentlicht 10.07.2017 (Link
aktualisiert 28.07.2017)
G20 KRASS! - die schlimmen Szenen des Strassenkampfes
#WELCOMETOHELL
Fortsetzung Albrecht Müller
...Die öffentliche Debatte zu den Vorgängen in Hamburg verläuft ziemlich eindeutig.
Schuld an der Gewalt sind im weitesten Sinne die Linken. Von Mitte bis Rechts
steht für Recht und Ordnung. Besonders breit und massiv ist die Zuweisung von
Verantwortung an die „Linken“ vom Innenminister de Maizière auf seiner
Pressekonferenz zu den Vorgängen in Hamburg betrieben worden. Er sprach
mehrmals von der Verantwortung der linken Parteien für die Gewalt. Er sprach von
„Rechtfertigungsversuchen aus dem linken politischen Spektrum“ – ohne einen
Beleg zu nennen. Er sprach davon, zwischen linksdemokratischen und
linksautonomen Kräften gäbe es ein „Überlappungspotenzial“.
Wenn nun aber ein ausreichend großer Kern von „linken“ Gewalttätern von
ganz anderen Leuten befeuert und gelenkt
war, was ist dann?
Die Frage danach, ob die Gewalt von ganz anderen Kräften provoziert sein könnte,
wird in der öffentlichen Debatte von Politik und Medien nicht gestellt,
allenfalls in ganz vagen Andeutungen. Es wird von den etablierten Medien
vermutlich auch nicht recherchiert. Das ist in gewisser Weise verständlich, weil
man sofort als „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt wird, wenn man die
Möglichkeit, dass Agents Provokateur am Werke waren, untersucht und als
wahrscheinlich artikuliert.
Wenn man, wie wir bei den NachDenkSeiten, keine Angst vor dem Etikett
Verschwörungstheoretiker hat, dann muss man und kann man die Frage stellen, wer
hinter der Gewalt von Hamburg stecken könnte. Dann muss man auch fragen, in
wessen Interesse die Orgien der Gewalt liegen.
Das damit massiv und unwiderstehlich aufgeworfene Thema nach der inneren
Sicherheit zahlt sich für jene aus,
die auch im Innern aufrüsten wollen, und zum Beispiel auch die Bundeswehr ins
Spiel bringen wollen.
Wenn alles Linke, wie zum Beispiel von de Maizière betrieben, diskreditiert
wird, dann wird damit auch die Macht und der Einfluss der herrschenden Ideologie
des Neoliberalismus und der damit verbundenen Kreise in Wirtschaft und Politik
gestärkt und weiter gerechtfertigt.
Wird das Thema Innere Sicherheit zum Schwerpunktthema der kommenden Monate, dann
zahlt sich das vor allem für die CDU/CSU aus. Die absehbare Vorherrschaft des
Themas und die weitgehende politische Zuschreibung der Gewalt an die linke Seite
bringen Angela Merkel und die Union in eine sehr gute Ausgangslage für die Wahl
im September.
Die Nutzung des Themas innere Sicherheit bei Wahlauseinandersetzungen und
anderen politischen Auseinandersetzungen und der Einsatz von Provokateuren hat
eine lange Geschichte
Die rechtskonservativen Parteien in Europa einschließlich der CDU/CSU haben
Erfahrung mit dem Gebrauch bzw. Missbrauch des Themas Gewalt und Terrorismus für
die innenpolitische Auseinandersetzung. In den achtziger Jahren wurde damit
immer wieder gearbeitet – damals oft mit dem Hinweis auf den gewaltsamen
Widerstand gegen die Kernenergie. In Niedersachsen zum Beispiel hatte die SPD
1986 alle Chancen, den CDU-Ministerpräsidenten Albrecht abzulösen. Die CDU
rettete sich dann kurz vor dem Wahltermin mit massiver Thematisierung der
angeblich linken Gewalt; ihre Anzeigen waren illustriert mit Steine werfenden
vermummten Chaoten. – Bis heute nicht ausreichend geklärt ist die Rolle von
Gewalttätern im Hintergrund beim Oktoberfest-Attentat von 1980, wie auch die
Rolle von Agents Provokateur beim G8 Gipfel 2007 in Heiligendamm und 2001 in
Genua. In Italien gilt das auch für den mörderischen Anschlag im Bahnhof von
Bologna von 1980 mit über 80 Toten. Welche Rolle spielte Gladio – eine
Geheimarmee im Untergrund der NATO?
Unter NachDenkSeiten-Lesern gibt es Menschen, die ihre eigenen Erfahrungen mit
gewaltsamen Provokationen gemacht haben. Eine Leserin berichtete am vergangenen
Samstag von ihren Erfahrungen:
„Bei allem, was ich jetzt gesehen habe, glaube ich nicht, dass es Autonome
gewesen sind, die – wie Anwohner aus dem Schanzenviertel sagten – sich noch nie
so verhalten hätten, wie jetzt. Sie rissen Zäune aus den Halterungen und warfen
sie sogar mit dem Beton, in dem sie befestigt waren, auf die Straße und andere
schwere Sachbeschädigungen vornahmen, das also sei neu.
Seit Gladio und NSU und um das Wissen der Agent provocateurs, glaube ich
derartiges politisches und mediales Vorgehen nicht mehr.
Ich habe selber mal eine CDU-Veranstaltung vor Jahren erlebt (das war mit dem
ZDF Moderator Löwenthal als Redner), die massiv von ebenfalls Vermummten gestört
wurde – und als ich meine Angst darüber einigen guten Bekannten, die zur CDU
gehörten, erzählte, beruhigten sie mich – es seien eigene Leute gewesen – mit
dem Ziel, die Linken, damals SPD, zu verunglimpfen. Reine Taktik.
Aber wo führt dieser ganze Mummenschanz, diese absichtliche Zerstörung hin?
Merkel denkt von hinten her gesehen. Denken von hinten her heißt: Ganz einfach,
sich das mögliche Ende vorstellen und nach vorne hin aufrollen, wenn man dieses
oder jenes macht oder nicht macht.
Denke ich vom Ende her: Fürchterliche Krawalle und Randale, brennende Autos,
schwarzer Qualm über ganze Straßenzüge. Der Ruf nach der harten Hand, der
eisernen Hand oder einer eisernen Kanzlerin? Im September sind Wahlen und alles
passt. Es waren nicht die Autonomen. Während der Raserei im Schanzenviertel war
3 Stunden lang keine Polizei zu sehen, die das Ganze hätte stoppen können.“
Von hinten her zu denken, vermag die zitierte NachDenkSeiten-Leserin, die
SPD-Führung schafft das nicht. Der Hamburger Bürgermeister Scholz (SPD) drischt
auf die linksautonome Szene und damit in den Ohren der meisten Zuhörer auf den
linken Teil der Politik ein, und merkt nicht, dass das Wasser auf die Mühlen der
CDU/CSU ist. Keiner stellt die Frage nach möglichen Provokateuren, den
Hintermännern und den Motiven für das Anheizen der Gewalt.
Nachbemerkung: Auswirkungen auf die Bundestagswahl?
22 % für die SPD bei Forsa. Nach den Erhebungen der meisten Institute würde es
jetzt schon für Schwarz-Gelb reichen. Nach meiner Einschätzung wird es nach den
Vorgängen in Hamburg weitere Verschiebungen zugunsten der CDU/CSU geben. Es sei
denn, es wird endlich offen über die möglichen Drahtzieher der Gewalt von
Hamburg gesprochen.
12. 07.2017 um 17:00 Uhr | Verantwortlich: Albrecht Müller
[Quelle:
nds.de] „Uns fällt es in Anbetracht der
Wahllosigkeit der Zerstörung schwer,
darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen,
noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.“
Auf unsere Beiträge zu G 20 kamen viele, auch weiterführende Lesermails. Diese
werden wir zusammenstellen und den NachDenkSeiten-Leserinnen und -Lesern
zugänglich machen. Vorweg heute die Stellungnahme einer Reihe von Geschäfts- und
Gewerbetreibenden des Hamburger Schanzenviertels, die auf Facebook gepostet
worden war. Es ist ein interessantes Dokument, das zu lesen sich lohnt.
Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels,
sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen
Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des
G20-Gipfels zu schildern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der
Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch,
es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.
Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die
Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die
Idee einer neuen, besseren Welt.
Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus
unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels.
Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen
hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen
Diskurs angemessen reflektiert.
Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten
herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das
Pflaster aufgerissen wurde.
Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig
bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von
uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad
geschlagen wurden.
Tagelang.
Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich
gekehrt werden.
Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und
Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der
direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind
nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und
Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder
Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit
Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für
Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen
waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper
aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen
Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie
anfeuerten und Handyvideos machten.
Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der
Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle
anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.
Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen
zu sprechen wäre verkürzt und falsch.
Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung gestern viele Situationen gesehen,
in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise
gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine,
inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der
Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und
sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten,
als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche
versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt
ist.
Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion
zu welcher Reaktion geführt hat.
Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen
Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der
Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.
Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf
auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute
noch vollkommen erschüttert zurück.
Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des
Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen
Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer
hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf
allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im
Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden
Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und
repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der
quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den
Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an
politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle
entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.
Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der
jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit
Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf
dabei nicht unberücksichtigt bleiben.
Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch
gesagt werden:
Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel,
die um die Welt gingen.
Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt.
Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und
Reflexion Einzug in die Diskussion halten.
Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz
regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen.
Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere
Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten
Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im
Zweifelsfall nicht.
Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch
die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und
Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit
vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer
Gäste.
An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen
haben.
Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch
freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die
hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und
nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.
Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.
In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir,
dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden
Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der
Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und
kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.
Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel
BISTRO CARMAGNOLE
CANTINA POPULAR
DIE DRUCKEREI - SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
ZARDOZ SCHALLPLATTEN
EIS SCHMIDT
JIM BURRITO'S
TIP TOP KIOSK
JEWELBERRY
SPIELPLATZ BASCHU e.V.
MONO CONCEPT STORE
BLUME 1000 & EINE ART
JUNGBLUTH PIERCING & TATTOO
Passend zum Thema:
08.07.2017 [Sputniknews / Kommentar von Willy
Wimmer] „Hamburg Hell“
Hamburg zahlt als Stadt einen hohen Preis für das Treffen der Staats-und
Regierungschefs aus der Riege der G20. Dennoch war dieser Preis es wert. Alleine
deshalb, weil sich zwei Präsidenten getroffen haben.
Wenn dieses Treffen nicht zustande gekommen wäre, dürfte an diesem Wochenende
der weitere Weg der Welt weniger klar sein. Präsident Trump und Präsident Putin
haben beide all diejenigen nicht enttäuscht, die beide — aus den
unterschiedlichsten Gründen — nicht abgeschrieben hatten.
Die freundliche und überlange Begegnung in kleinem Kreis hat der Welt das
dringend erforderliche Signal gegeben. Statt eine Krise nach der anderen
anzuhäufen, konnte ein Waffenstillstand in einem syrischen Kriegsgebiet nach der
Begegnung verkündet werden. Die Welt erfuhr auch, worüber insgesamt gesprochen
wurde. Alle Themen waren für den weiteren Fortgang einer auf Frieden
angewiesenen Welt existentiell.
Natürlich kommt es darauf an, was jetzt folgt und was auch authentisch aus den
Gesprächen das Licht der Öffentlichkeit erreicht. Beide haben zum Ausdruck
gebracht, den Hamburger Gesprächsfaden bald wieder aufzunehmen.
Die
dunklen Rauschschwaden, die durch die Bürgerkriegsformationen verursacht
wurden, waren in gewisser Weise die Fortsetzung der Washingtoner Versuche, alles
zu hintertreiben, was auf ein Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident
Trump hinauslaufen würde. Das wird Präsident Trump besonders hart treffen, wenn
er wieder in Washington angekommen sein sollte. Es geht um die amerikanische
Globaldominanz im Modell von McCain bis Clinton. Warum sollen diese Kräfte
aufstecken, nur weil der gewählte Präsident Trump es nicht zum globalen "high
noon" kommen lassen will?
Screenshot |
Quelle: G20 Tv via Youtube | (Anmerkung: Maidan-Profis ? Soros lässt grüßen.)
Bei denen, die für die Krawalle die ausschließliche und alleinige Verantwortung
für die zahlreichen Verletzten und den gewaltigen Sachschaden tragen, fiel etwas
auf und das mit großem Gewicht.
Der Kampfruf schien sich an das anzulehnen, was die Welt über die
Migrationskrise seit Jahren hört: "no borders, no nation…." und diese Kampfrufe
stammen ausnahmslos aus dem Werkzeugkasten bestimmter amerikanischer Kreise.
Kreise wohlgemerkt, die unmittelbar nach der Wahl von Präsident Trump sich in
Washington zusammengefunden hatten. Dabei wurde der Schlachtplan der Vernichtung
von Präsident Trump beschlossen. Inklusive der Ankündigung über den Auftritt des
Bürgermeister von New York wurde diese inneramerikanische Auseinandersetzung auf
Hamburgs Straßen ausgetragen.
Im Übrigen durch
Kampfverbände europäischer Herkunft. Merkwürdig dürfte dabei die
Unwissenheit des deutschen Innenministers über diese Kampfverbände auf unserem
Staatsgebiet sein. In einer Zeit, in der die Staatsbürger mehr und mehr ihre
angestammten demokratischen Rechte durch die Bundesregierung entzogen bekommen,
weiß dieser Innenminister nichts von tausenden Straßenkämpfern oder sagt uns
nichts davon. Das entspricht der Haltung der Bundesregierung, dem deutschen Volk
vorzuenthalten, welche Schleuser und internationalen Netzwerke hinter der
Migrationsentwicklung stehen. Ist das eine neue Form von "deutscher
Staatsraison", auf die diese Bundesregierung festgelegt ist? Das wird sich
spätestens dann weisen, wenn der für Syrien festgelegte Waffenstillstand im
Westen dieses Landes in Kraft tritt und auch hält.
Hamburg lässt die Bilder des Besuches von Präsident Trump am Tag zuvor in
Warschau zum Glück in den Hintergrund treten. An was wollte man in Warschau mit
diesem Besuch eigentlich anknüpfen, an
Marschall Pilsudzki etwa? Polen hat mit Johannes Paul II., Lech Walesa und der
Solidarität-Gewerkschaft Europa die Hoffnung für die Zukunft gegeben, gemeinsam
mit Ungarn.
10.07.2017 [Quelle: RT Deutsch, Kommentar von
Willy Wimmer] Willy Wimmer zu G20: Bürgerkriegsrandale
sollte Treffen von Putin und Trump verhindern
Der langjährige Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Willy
Wimmer betrachtet das Treffen zwischen Trump und Putin als wichtigste
Zusammenkunft im Rahmen des G20-Gipfels. Was die Krawalle anbelangt, werfen
diese einige heikle Fragen auf.
Wie bewerten Sie die Ergebnisse des G20-Gipfels inhaltlich?
"Also, das ist möglicherweise die wichtigste internationale Konferenz gewesen,
die wir seit Jahrzehnten erlebt haben, und zwar aus mehreren Gründen: Natürlich
wegen der Ergebnisse dieser Konferenz auf dem ganzen Feld zwischen
Klima-Verträgen und der Situation in Afrika, aber von zentraler Bedeutung war
eigentlich nur das Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und dem
amerikanischen Präsidenten Trump.
Und die ganzen chaotischen Verhältnisse, wie wir sie in Hamburg gesehen haben,
die fast bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, schienen irgendwie zu
dokumentieren, was in den Vereinigten Staaten alles unternommen worden ist, um
es nicht zu diesem Treffen zwischen den beiden Präsidenten kommen zu lassen. Von
diesem Treffen, das muss man in aller Deutlichkeit sagen, hing im Vorfeld dieser
Konferenz in Hamburg eigentlich die weitere Entwicklung unserer Erde ab.
Das die beiden Präsidenten sich offensichtlich gut verstanden haben, und auch zu
konkreten Überlegungen im Zusammenhang mit Syrien gekommen sind, unterstreicht
aus meiner Sicht das, was ich grade gesagt habe. Und die Auseinandersetzungen,
die derzeit in Washington nach der Rückkehr des amerikanischen Präsidenten dort
ablaufen, machen deutlich, mit welcher Situation wir es auf dem Globus deshalb
zu tun haben, weil in den Vereinigten Staaten ein Machtkampf abläuft, wie die
Welt ihn seit langem nicht mehr gesehen hat."
Wie bewerten Sie die Organisation des Gipfels, die Protestaktionen und die
Polizeiarbeit?
"Man muss sich natürlich fragen ob unsere Innenminister blind sind, denn das, was
wir als Bürger in Hamburg erlebt haben, machte ja deutlich, dass offensichtlich
aus ganz Europa Bürgerkriegsverbände zusammengezogen worden sind, um in Hamburg
die Stadt in Schutt und Asche zu legen, wenigstens in einigen Stadtbezirken.
Und wenn man vor diesem Hintergrund sich vergegenwärtigt, welchen gewaltigen
Kontrollapparat wir inzwischen in Westeuropa haben, was alles unternommen wird,
um die Bürger auszuforschen, zu bespitzeln, und unter Druck zu setzen, dann muss
man sich natürlich fragen, wozu alle diese technischen und politischen
Möglichkeiten gut sind, wenn sich völlig ungehindert Tausende, um nicht zu sagen
Zehntausende von Bürgerkriegsrandalierern in Europa auf den Weg nach Hamburg
machen können.
Was soll eigentlich gemacht werden, soll der Bürger und soll die Stadt Hamburg
geschützt werden? Oder soll etwas demonstriert werden, was man lieber nicht
ausspricht?"
Tags:
Agent Provocateur, Ernst Albrecht, Bürgerproteste, Bundestagswahl,
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